Leser-Welt-Forum » » Das Mönchsopfer (Alexandra Guggenheim) » Abschnitt 1, Erstes Buch von Seite 11 bis 105
Liebe Daniela, Goldi und Mrs. Bennet,
danke für euer Lob zum Trailer. Das ermutigt mich, es beim nächsten Buch wieder zu versuchen.
Wichtig ist, dass einem Profis für die Ausführung zur Seite stehen. In der Beziehung hatte ich großes Glück.
Wenn von eurer Seite aus irgendwelche Fragen aufkommen, dann dürft ihr mich gerne löchern.
Einen schönen Abend allen wünscht
Alexandra
Nun habe ich die nächsten Seiten gelesen und bin erstaunt über Herrn G. Sein Verhalten seinem Sohn gegenüber liegt hoffentlich an der vorangegangen Unterhaltung mit dem Abt....oder bleibt es etwa so frostig?
Der Abt hingegen wirkt auf den ersten Eindruck ( für mich wohlbemerkt) auf mich ein wenig eitel. Eine Eigenschaft die ein Kirchmann nicht haben sollte. Er strebt offensichtlich nach Größerem und mir kommt der Verdacht das Giorgioli für ihn ein Werkzeug ist .
Warum will er unbedingt den "Mord" intern klären? gibt es ein Geheimnis das ihn vernichten könnte oder ist es einfach der übliche Weg bei Kichens?? ... bin sehr gespannt wie es weiter geht.
LG Andrea
Liebe Goldi, bzw. Andrea,
du bist auf der richtigen Spur!
Am Ende der Geschichte werden die Dinge - und auch die Menschen - nicht mehr so sein wie am Anfang.
Herzliche Grüße
Alexandra
Zitat von Alexandra Guggenheim
Wichtig ist, dass einem Profis für die Ausführung zur Seite stehen. In der Beziehung hatte ich großes Glück.
Von denen allerdings keiner der lateinischen Sprache mächtig sein dürfte, ebensowenig wie die Autorin oder diese Leserunde; denn sonst sollte es nicht entgangen sein, daß Giorgiolos Antwort auf die Begrüßung des Abtes "Dominus vobiscum" (reichlich eigenartig, da Mehrzahlanrede), nämlich "et cum spiritu sancto" (und mit dem heiligen Geist) völliger Schwachsinn ist.
Diese Formen erinnern entfernt an die in der Messe gängigen, entsprechen diesen allerdings (nach Rückfrage mit einem katholischen Kleriker) keineswegs, auch wäre die korrekte Variante "Dominus vobiscum - et cum spiritu tuo" keinesfalls als Begrüßung außerhalb der Messe gebraucht worden, zumal sie sich an eine Menge und nicht an eine Einzelperson richtet.
Ebenso eigenartig finde ich, daß sich Meister Giorgioli im Jahre 1709 ZEITUNGSPAPIER in den Schrank legt, um seine Kleidung zu schonen, bedenkt man, daß die erste "Zeitung" der Schweiz die "Züricher Zeitung" erst 1780 gegründet wurde; zwar gab es im deutschsprachigen Raum auch davor schon vereinzelte Zeitungen, etwa den "Hildesheimer Relations-Courier (1705)", die "Berliner Ordinaire Zeitung (1705)" oder die "Wiener Zeitung (1703)", und die Straßburger "Relation" des Johann Carolus oder die "Einkommenden Zeitungen" des Timotheus Ritzsch sind noch einhundert, bzw. fünfzig Jahre älter. Daß allerdings ein Freskenmaler in Rheinau diese abonniert haben sollte ist nicht anzunehmen (nicht zuletzt der hohen Kosten wegen), wogegen den Mönchen derartige Lektüre ohnehin untersagt war. Wo also kommt das Zeitungspapier her ? Im Jahrhundert geirrt ? Oder schlechtes Lektorat ?
Und daß Abt Gerold aufgrund "botanischer Studien" sofort auf "Pflanzengift" schließt (und nicht aufgrund medizinischer Vorkenntnisse und Erfahrungen mit derartigen Vorfällen) erscheint ebenfalls unglaubwürdig, zumal er nicht einmal in der Lage ist, dieses Gift namentlich zu benennen, da es ihm doch als einem Menschen, der von seiner Wichtigkeit und "Erhabenheit" durchdrungen zu sein scheint geradezu ein Anliegen sein müßte, mit diesem seinem "Wissen" zu prunken (als auch, um Giorgioli zumindest einen kleinen Anhaltspunkt zu liefern, wo er seine Suche nach dem Mörder ansetzen könnte)...
Weiters zu benörgeln : daß Giorgiolis Pinsel im Geschäft der Anna Griesser ebenfalls in Zeitungspapier gewickelt werden (siehe unten), sowie der Schlag der Kirchturmuhr der Bergkirche (die mit einer solchen Uhr leider nicht ausgestattet ist, bzw. war); auch werden meines Wissens auch (oder gerade) bei einem Begräbnis eines Mönches (es handelt sich bei Bruder Basilius ja nicht um einen Laienbruder) keine Familiennamen genannt, denn bei Eintritt in den Orden legt er diese zugunsten seines Ordensnamens ab.
Um 1709 war der Name Afghanistans übrigens Khorasan, und das Land Teil des persischen Reiches, woher also Herr Giorgioli diese Bezeichnung hat ist nicht erklärbar...
Aber laßt uns im zweiten Teil weitersehen...