"Kleine Fluchten" ist ein liebevoll gestaltetes Büchlein, das neun Kurzgeschichten der Autorin Jojo Moyes enthält. Das vorwiegend pink gehaltene Cover ist ein echter Eyecatcher. Seiten aus hochwertigem Papier, liebevolle Illustrationen, die zum Inhalt der Erzählungen passen, und ein Lesebändchen, bieten die perfekten Rahmenbedingungen, um mit den Geschichten kurz dem Alltag zu entfliehen.
Die neun Kurzgeschichten verteilen sich auf 138 Seiten. In jeder Erzählung steht eine andere Frau im Mittelpunkt, die einen kurzen Einblick in ihre Wünsche oder Hoffnungen gewährt. Obwohl die Geschichten nur wenige Seiten umfassen, gelingt es der Autorin hervorragend, den Charakteren Tiefe zu verleihen. Man ist sofort mitten im Geschehen und verfolgt gebannt die jeweilige Handlung. Jojo Moyes erschafft dabei auf den wenigen Seiten eine warme Atmosphäre, sodass man die Geschichten genießen kann. Da sie sehr kurz sind, eignen sie sich perfekt, um sie als kleine Leseflucht aus dem Alltag zu nutzen und sich damit eine kurze Auszeit zu gönnen. Der Schreibstil ist außerdem sehr flüssig und angenehm lesbar, sodass man die Geschichten zwischendurch gut einschieben kann.
Ich habe bereits Bücher der Autorin gelesen und auch bei diesen Kurzgeschichten konnte mich der wunderbare Schreibstil wieder überzeugen. Ich war wirklich überrascht, dass sie es auf den wenigen Seiten schafft, den Charaktere Tiefe zu verleihen und sie lebendig wirken zu lassen. Obwohl die unterschiedlichen Geschichten mich größtenteils begeistern konnten, muss ich aber zugeben, dass auch welche dabei waren, die auf mich etwas zu vorhersehbar wirkten. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich alle direkt hintereinander gelesen habe. Es wäre wahrscheinlich vorteilhafter gewesen, mal eine Pause einzulegen, um die Geschichten dann besser genießen zu können. Da mich, wider Erwarten, nicht alle Erzählungen in ihren Bann ziehen konnten, schwanke ich bei der Vergabe meiner Bewertung auch zwischen drei und vier Sternchen. Insgesamt gesehen konnten mich Buchgestaltung, Illustrationen und Schreibstil aber doch davon überzeugen, großzügig aufzurunden und das Büchlein mit vier von fünf möglichen Sternchen zu bewerten.
Jojo Moyes, Kleine Fluchten, Band mit 9 Kurzgeschichten, 138 Seiten
Das Cover gefällt mir gut. Es springt durch das starke Pink ins Auge. Auf dem Cover stehen Titel und Untertitel. Eine lesende Frau, die auf einem Koffer sitzt sind abgebildet. Der Untertitel ist ein guter Überbegriff aller Kurzgeschichten, so weiß man gleich was einen erwartet. Geschichten vom Wünschen und Hoffen. Das Format ist angenehm zum Mitnehmen in der Handtasche. Die Oberfläche des Buchs ist schön griffig. Ein hellblaues Lesebändchen macht das Buch sehr wertig. Die Geschichten handeln von unterschiedlichen Frauen und sind zum Teil aus dem Leben gegriffen, man kann sch gut hineinversetzen. Meine Lieblingsgeschichen sind "Holdups" und "der Mantel". Ich finde alle Geschichten gut vielleicht gerade durch die Zusammenstellung. Die Illustrationen gefallen mir sehr gut und runden das Ganze ab. Man kann sich so wunderbar hineinversetzen in die Geschichten und die gesichtslosen Frauen der Illustrationen passen da einfach perfekt. Wie schon geschrieben gefällt mir die Zusammenstellung der Geschichten sehr gut, besonders die Position der ersten und letzten Geschichte. Alles in allem ein gelungener Band.
Leseempfehlung für Frauen um die 40, die gerne mit diesen Kurzgeschichten eine kleine Leseauszeit nehmen möchten und ihrem Alltag entfliehen wollen.
Auf die Kurzgeschichten von Jojo Moyes war ich sehr gespannt, denn ich mag die Art, wie sie ihre Geschichten erzählt. Auch diese kleinen Fluchten tragen deutlich ihre Handschrift, aber mir hat ein wenig die Überraschung gefehlt. Die meisten Erzählungen ähneln sich. Es geht um Frauen, die gestresst/gefrustet sind und denen dann irgendetwas passiert, was sie zum nachdenken/handeln zwingt- um es mal grob zu beschreiben. Die erste Geschichte war ein toller Einstieg mit viel Herz und einer schönen Botschaft. Die anderen, bis auf zwei Ausnahmen, haben mich zwar nett unterhalten, mehr aber auch nicht. Ich hatte kurz überlegt, dieses Buch meiner besten Freundin zu Weihnachten zu schenken, bin aber von der Idee abgekommen. Das Buch sieht zwar wirklich ganz zauberhaft aus, mit dem pinken Cover, dem Lesebändchen, dem handlichen Format und den schönen Bildern passend zu den Geschichten, aber der Inhalt hat mich am Ende doch nicht überzeugt. Ich würde diesem Büchlein drei von fünf Sternen geben.
Wer braucht sie nicht, die kleine Flucht aus dem Alltag. Mal ein paar Minuten nicht im Hier und Jetzt sein, sondern in das Leben eines anderen hinein schnuppern und mal kurz eine wundersame Geschichte erleben. Jojo Moyes ist bekannt durch ihre gefühlvollen Romane. Aber kann sie auch Kurzgeschichten? Ja, sie kann. In diesem Büchlein hat sie neun Geschichten aufgeschrieben, die unter dem Oberbegriff „Hoffen und Wünschen“ zusammengefasst werden. Jeder Geschichte geht also ein Wunsch voraus: Sei es der Wunsch nach einem neuen Mantel, Anerkennung, Liebe, einem Geschäftsabschluss oder einfach nach was Neuem, Moyes hat es aufgegriffen und in einer wunderbaren kurzen Geschichte verarbeitet. Ergänzt werden die Geschichten durch Illustrationen von Daniela Terrazzini, die nicht nur gut zu ihnen passen, sondern auch für sich alleinstehen können. Die Skizzen von Personen sind silhouettenhaft gezeichnet, sodass man keine Gesichtsausdrücke erkennen kann. Dies lässt viel Raum für die Phantasie des Lesers und passt sich somit gut den Kurzgeschichten an, die ebenso viel Raum für Interpretationen und eigene Gedanken lassen. Das Cover ist nicht unbedingt in einer Farbe gehalten, die einen Leser ansprechen könnte. Mich hat die Farbe eher abgeschreckt, als zum Lesen verführt. Im Nachhinein betrachtet finde ich die Farbe aber doch ganz passend, da sie etwas Unbeschwertes hat und für ein gewisses Maß an Leichtigkeit steht. Abgerundet wird die Gestaltung des Büchleins durch ein hellblaues Lesebändchen.
Fazit
„Kleine Fluchten“ sind wirklich kleine Fluchten. Die Geschichten sind allesamt nett verpackt und lassen sich gut lesen. Man freut sich mit den Charakteren und leidet gleichermaßen mit ihnen, obwohl man ihr Leben nur flüchtig streift. Wer schon jetzt an Weihnachtsgeschenke denkt, kann das Buch auf seine Wunschliste setzen, oder jemanden anderen schenken, der eine „Flucht“ gebrauchen kann.