Julia Presley hat lange gebraucht, um sich aus der Trauer um ihren Sohn zu befreien, auch wenn der Schmerz wohl nie vergeht. Nun will sie sich dem Leben zuwenden und eröffnet das Peach Orchard Inn. Aber sie will sich auf keinen Menschen mehr einlassen, um nicht noch einmal verletzt zu werden. Doch das Schicksal meint es anders. Eli Donovan verschlägt es in ihre Pension. Er ist gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden und hat erfahren, dass seine frühere Freundin verstorben ist und ihm seinen Sohn hinterlassen hat. 1864 gehörte das Haus Edgar und Charlotte. Es war die Zeit des Bürgerkriegs und bei ihnen wurden verwundete Yankees mit ihrem Anführer General Will einquartiert. Mit ihren Angestellten sorgt Charlotte für die Verletzten. Das passt ihrem Mann gar nicht, der sowieso ein unangenehmer Mensch ist. Will ist ein liebenswürdiger Mensch und Charlotte verliebt sich in ihn. Abwechselnd erfahren wir, was damals und heute geschieht. Die Geschichte lässt sich angenehm flüssig lesen. Wer Liebesgeschichten mag, wird dieses Buch lieben. Die Personen sind alle ausführlich und authentisch gezeichnet. Ich kann Julia gut verstehen, wenn sie den Schmerz über die Entführung ihres Sohnes nicht verwinden kann und sich aus Vorsicht von den Menschen zurückzieht. Doch Eli schneit ihr ins Haus und er muss einerseits wieder ins normale Leben zurückfinden, aber sich auch gleichzeitig um seinen Sohn Alex, der ihm noch so fremd ist, kümmern. Alex hat in seinem jungen Leben auch schon einige Veränderungen verkraften müssen; seine Mutter ist gestorben, dann kam er zu einer Tante und jetzt zu seinem Vater. Nun ergibt es sich also, dass Eli für Julia arbeitet, denn es gibt noch reichlich zu tun im Peach Orchard Inn. Julia entdeckt dann Liebesbriefe, welche die Verbindung zur Vergangenheit sind. Auch Charlotte und Will sind sympathisch. Charlotte wird von Edgar tyrannisiert und es ist kein Wunder, dass sie sich zu dem freundlichen Will hingezogen fühlt. Der bewundert die starke und selbstbewusste Frau. In dem historischen Teil wird nicht nur der Bürgerkrieg thematisiert, auch wird zwangläufig die Sklavenhaltung zum Thema. Eine emotionale, aber nicht kitschige Geschichte, die mich gut unterhalten hat.
Ich liebe Bücher, die Geheimnisse in sich bergen und so fanden der Roman und ich zusammen.
Die Handlung wird uns über zwei Zeitebenen übermittelt. In der Gegenwart erfahren wir mehr über das Leben von Julia Presley und Eli Donovan. Während sie nur schwer mit dem Verlust ihres Sohnes zurechtkommt, versucht Eli nach einem Gefängnisaufenthalt neu Fuß zu fassen. Was hat das Schicksal mit den beiden vor? In der Vergangenheit um 1864 herrscht Krieg und die Farm von Charlotte und Edgar wird als Lazarett genutzt. Unglücklich in ihrer Ehe, verguckt sich Charlotte in den attraktiven Will, dem sie alsbald Liebesbriefe zukommen lässt. Wer wird sein Glück finden?
Ein beobachtender Erzähler leitet uns durch das Geschehen und da die Kapitel mit der jeweiligen Jahreszahl überschrieben sind, weiß man stets in welchem Jahrhundert man sich befindet.
Das Buch hat sich aufgrund der eher kurzen und prägnanten Sätze ungemein leicht lesen lassen. Vielmehr legt die Autorin auch ein Augenmerk auf die Interaktion der Protagonisten, so dass viele Dialoge ihren Platz finden, was mir durchaus gut gefiel.
Die Liebesgeschichten sind glaubhaft und sehr emotional in die Handlung eingewoben. Ich mag es, wenn es nicht allzu kitschig wird.
Die Protagonisten sind allesamt interessante Persönlichkeiten, wo jeder Leser seinen speziellen Liebling finden wird.
Mir persönlich hat am meisten die Handlung im 19. Jahrhundert gefallen und wie ich dadurch Bürgerkriegselemente miterleben durfte. So hat man geschichtlichen Wissenszuwachs beim Lesen direkt mit dabei.
Fazit: Ein herrlicher Schmöker, der nicht nur optisch etwas her macht. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Gut!