Inhalt: Tessa ist 17 Jahre alt und hatte viele Pläne. Studieren in Oxford, einen Jungen kennen lernen und Heiraten, vielleicht irgendwann mal Kinder. Doch dann erfährt sie das sie sterben muss und ist nur noch wütend. Ausgerechnet dann trifft sie Oskar. Der Junge, der Eine, der die Liebe ihres Lebens sein könnte. Der Junge der ihr zeigt was Leben ist auch wenn man sterben muss....
Meine Meinung: Ich weiß gar nicht was an diesen Geschichten so toll ist in denen es um den Tod geht. Doch ich lese sie gerne und da bin ich auch nicht die Einzige.
Mein bester letzter Sommer erzählt vom Tod, doch viel wichtiger ist in diesem Buch das Leben. Die Autorin setzt sich gut mit der Tatsache auseinander das man im Moment leben soll. Nichts aufschieben, das Leben genießen. Und auch das es nicht nur von Vorteil ist, wenn man weiß das man bald stirbt. Dieses Buch ist ein sehr Lebensbejahendes Buch und kann viel beibringen.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Ich bin durch die Geschichte geflogen und habe viele verschiedene Gefühle durchlebt. Es ist auf jeden Fall ein Buch zu dem man sich Taschentücher besorgen sollte, denn es gibt mehr wie eine wirklich herzzerreißende Szene die mir sehr Nahe ging. Das Buch ist für Jugendliche und kann doch auch Erwachsenen noch einiges zeigen.
Die Figuren sind nicht so zahlreich. Die Hauptfigur ist Tessa. Sie erzählt den überwiegenden Teil der Geschichte aus ihrer Sicht und man hat nie das Gefühl, das diese unrealistisch ist. Man erlebt mit ihr eine Achterbahn der Gefühle. Die Wut auf das Leben und ihre Eltern, Enttäuschung, Liebe und Trauer. Sie wandelt regelmäßig von zu Tode betrübt zu Himmelhochjauchzend. Das kann man ihr auch gar nicht verdenken. Sie macht eine recht positive Entwicklung durch im Laufe der Geschichte. Oskar ist derjenige der bei Tessa positive Gefühle auslöst. Er nimmt sie wie sie ist, ist verliebt und kommt erst gegen Ende zu Wort. Da erfährt man dann auch mehr von seinen Gefühlen. Diese Wechsel am Ende ist sehr schön, weil es einem die Figuren noch näher bringt. Es gibt noch Nebenfiguren, wie die Eltern und auch die Schwester von Tessa. Die in Teilen wichtig sind, aber mehr zu Beginn als zum Ende hin.
Am Ende hatte ich viele Lesestunden in denen ich gefesselt war von Tessas Geschichte und eine Achterbahn der Gefühle erleben durfte.
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten Verlag: Heyne Verlag (8. März 2016) Sprache: Deutsch ISBN-13: 978-3453270121 Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren Preis: 14,99 € auch als E-Book erhältlich
Locker und leicht – trotzdem schwere Kost
Inhalt: Tessa ist siebzehn, als sie erfährt, dass sie nur noch wenige Wochen zu leben hat. Sie ist unheilbar krank. Sie hadert mit sich und ihrer Umgebung, weil sie bisher ständig nur auf den perfekten Moment gewartet und dabei vergessen hat zu leben. Und nun ist es zu spät. Doch da lernt sie Oskar kennen und verliebt sich auf den ersten Blick in ihn – und umgekehrt. Zusammen erleben sie den besten Sommer ihres Lebens.
Meine Meinung: Ich dachte, sterben ist einfach. Ich dachte, es geht schnell. Wie geboren werden, nur rückwärts. Aber die Wahrheit ist, ich hatte keine Ahnung. (S. 11)
So beginnt das erste Kapitel in Anne Freytags neuem Jugendbuch und gibt einem eine Ahnung von dem, was als Leser auf einen zukommt. Es geht ums Sterben, um den Tod, um Schmerz, um Ungerechtigkeit. Aber vor allem geht es in diesem Roman um das Leben und um die Liebe.
Tessa ist intelligent, musikalisch, unproblematisch, angepasst. Sie bezeichnet sich selbst als Mauerblümchen, als Jungfrau ohne Führerschein. Durch die Operationsnarben fühlt sie sich entstellt. Immer mehr verkriecht sie sich in ihrem Zimmer und zieht sich auch von ihrer Familie und ihren Freundinnen zurück.
Oskar ist derjenige, der Tessa aus ihrem Schneckenhaus lockt, der sie nimmt, wie sie ist, der sie nicht in Watte packt, obwohl er Bescheid weiß, der hinter ihre Fassade schaut und weiß, was sie denkt. Oskar ist ein Traummann, gut aussehend und gefühlvoll. Wer würde sich nicht in diesen schnuckeligen jungen Mann verlieben? „Also … was kann ich tun? Was brauchst du?“ Ein paar Sekunden lang sehen wir einander nur an, dann flüstere ich: „Ich suche einen Freund zum Sterben.“ (S. 106)
Und genau das ist Oskar, ein Freund zum Sterben. Aber zuvor zeigt er Tessa das Leben. Auf einer Reise nach Italien kommen die beiden sich so nah, wie Tessa es sich nie erträumt hätte. Sie erleben wundervolle und aufregende Tage, auch wenn es in Bezug auf Tessas Prognose nicht unbedingt vernünftig ist.
Der Verstand hat keine Chance, wenn das Herz einmal entschieden hat, was es will. (S. 186)
Anne Freytag schreibt jugendlich locker. Die Seiten fliegen wahnsinnig schnell dahin. Man möchte immer weiterlesen, die glücklichen Momente mit den beiden jungen Protagonisten genießen, fürchtet sich aber gleichzeitig schon wieder vor dem nächsten Rückschlag. Die Autorin schickt uns hier wahrlich auf eine Achterbahn der Gefühle. Ich habe viel geschmunzelt, gegrinst und heiße Tränen geweint. Ich habe den Atem angehalten und wollte die Augen zumachen, um das Schlimme nicht sehen zu müssen. Und doch fühlte ich mich wohl mit der Lektüre, denn sie ist so durchdrungen von Liebe, die fast schon mit Händen greifbar ist.
Und das ist dann auch meine Quintessenz aus diesem Buch: Wenn du liebst und geliebt wirst, verliert der Tod viel von seinem Schrecken.
★★★★★
Ich danke dem Verlag heyne fliegt ganz herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.