Gebundene Ausgabe: 400 Seiten Verlag: Arena (25. Januar 2016) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3401601202 ISBN-13: 978-3401601205 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre Originaltitel: The Cost of All Things
Inhaltsangabe:
Als Aris Freund Win stirbt, entschließt sie sich, die schmerzhafte Erinnerung an ihn zu löschen - durch einen Zauber. Doch was Ari nicht weiß: Zwischen ihrem eigenen Leben und dem ihrer Freunde und Win bestehen geheime, sogar lebensbedrohliche Verbindungen. Und mit ihrem Wunsch setzt Ari eine Kette an Ereignissen in Gang, die nicht mehr aufzuhalten ist. Denn jeder Wunsch hat seinen Preis. Liebe, Verlust, Freundschaft - das Spiel der Wünsche reißt Ari und ihre Freunde mit sich, machtvoll wie eine Flutwelle. Gelingt es ihnen, dem verhängnisvollen Kreislauf zu entkommen?
Autoreninfo:
Maggie Lehrman arbeitete als Lektorin, bis sie sich entschloss Creative Writing zu studieren. Sie lebt mit ihrem Mann in Brooklyn, New York.
Meine Meinung:
Titel: Überlege dir genau, was du dir wünscht...
Bei dem Roman handelt es sich um das Debüt der Autorin, so dass ich völlig unvoreingenommen mit der Lektüre begann.
In der Geschichte selbst geht es um Ari, die ihren besten Freund verloren hat und sich nichts sehnlicher wünscht als alle Erinnerungen an ihn zu vergessen. Doch dieser Wunsch hat nicht nur Auswirkungen auf sie, sondern auch auf ihre Freunde. War es wirklich das, was sie wollte?
Die Handlung startet mysteriös, denn es gibt hier Zauberinnen, die gegen Bares Wünsche verkaufen. Das ist aber auch schon alles an Mystik, was mir gut gefallen hat, denn an solche übernatürlichen Dinge zu glauben fällt mir eher schwer.
Die Handlung wird uns aus der Ich- Perspektive näher gebracht, allerdings über vier unterschiedliche Charaktere, denn mal begleiten wir Ari und Mal jeweils ihre Freunde Win, Kay und Markos. Damit hatte ich anfänglich ein paar Schwierigkeiten, da es doch eher unüblich ist allen Protagonisten diese Erzählperspektive zuzugestehen. Die Übergänge zwischen den Charakteren fühlten sich anfänglich auch etwas holprig an, aber das legte sich mit der Zeit und zum Glück ist das jeweilige Kapitel mit dem Charakternamen überschrieben, so dass man weiß bei wem man gerade live dabei ist. Die Perspektivwahl führt aber auch dazu, dass man so intensiv in jeden einzelnen der Akteure rein schauen kann, was auch seinen Reiz hat.
Grundsätzlich dreht sich das Buch um typische Jugendprobleme, die eben ein wenig mit Zauber abgeschmeckt sind.
Etwas verworren fand ich die Zeitsprünge, die die Orientierung erschwert haben.
Die Thematik "Was wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte" ist in Romanen nicht neu, wird hier aber sehr gelungen umgesetzt.
Besonders gefallen hat mir, dass die Handlung einen nachdenklich macht. Nach der Lektüre überlegt sich der ein oder andere Jugendliche vielleicht wie er beim nächsten Mal agiert.
Fazit: Ein gelungenes Debüt, was mich gut unterhalten hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.
Klappentext „Hüte dich vor deinen Wünschen – sie könnten wahr werden! Wieviel bist du bereit zu geben, um schön zu sein? Um Freunde zu finden? Um deinen Liebeskummer zu lindern? Ein passender Zauber kann alle Wünsche wahr werden lassen …
Als Aris Freund Win stirbt, entschließt sie sich, die schmerzhafte Erinnerung an ihn zu löschen – durch einen Zauber. Doch was Ari nicht weiß: Zwischen ihrem eigenen Leben und dem ihrer Freunde und Win bestehen geheime, sogar lebensbedrohliche Verbindungen. Und mit ihrem Wunsch setzt Ari eine Kette an Ereignissen in Gang, die nicht mehr aufzuhalten ist. Denn jeder Wunsch hat seinen Preis. Liebe, Verlust, Freundschaft – das Spiel der Wünsche reißt Ari und ihre Freunde mit sich, machtvoll wie eine Flutwelle. Gelingt es ihnen, dem verhängnisvollen Kreislauf zu entkommen?“
Gestaltung Mit sehr hellen, fast schon frühlingshaften Farben präsentiert sich das Cover von „Das Spiel der Wünsche“. In vielen bunten Farben sind über das Cover kreuz und quer Linien gezogen, auf denen kleine Figuren balancieren. Zentral ist jedoch der Titel des Buches, der in schlichtem weiß alle Querverbindungen und Linien überschattet. Mir gefällt das Cover sehr gut, da die Linien schön auf die tiefere Bedeutung der Geschichte verweisen: jede Berührung einer Linie überträgt sich auch auf eine andere, sodass alle miteinander vernetzt sind und nichts ohne Einfluss auf andere geschieht.
Meine Meinung Maggie Lehrmans Debütroman „Das Spiel der Wünsche“ klang für mich nach einer tiefgründigen Geschichte über das Leben und ich muss sagen, es klingt nicht nur nach einer solchen, es ist sogar so. Dieser Roman hat mich sehr nachdenklich gestimmt und mir gut gefallen. Es geht allgemein um die Frage „Was für einen Preis bin ich bereit zu zahlen, damit meine Wünsche in Erfüllung gehen?“. Es wird thematisiert, welche Konsequenzen Wünsche haben können und ob sie es wert sind, nur für die Erfüllung des Wunsches, ertragen zu werden.
Zunächst hatte ich gedacht, dass „Das Spiel der Wünsche“ in unserer Welt spielen würde und dass es nur im übertragenen Sinne um durch Zauberhand erfüllte Wünsche gehen würde. Daher erlebte ich sofort zu Beginn eine kleine Überraschung: die Welt im Buch ist zwar fast so wie die unsere, jedoch gibt es eine Besonderheit. Alles ist rein theoretisch möglich! Auch wenn die Regierung verboten hat, Wünsche zu erfüllen, so gibt es dennoch sogenannte Hekamistinnen(=Zauberinnen), die gegen Bezahlung alles möglich machen, was man möchte und sich wünscht.
Protagonistin Ari steht kurz vor ihrem Highschoolabschluss. Sie, ihre zwei besten Freundinnen und ihr Freund Win, sind typische amerikanische Teenager. Sie haben mit den Problemen zu kämpfen, die erfahrenen Jugendbuchlesern häufiger begegnen und auch sonst eher klischeehaft erscheinen. Das Besondere am Debütroman von Maggie Lehrman ist jedoch, wie die Jugendlichen ihre Probleme zu lösen versuchen.
Als Win bei einem Autounfall stirbt, wendet sich Ari an eine der besagten Zauberinnen und wünscht sich, den Schmerz aus ihren Erinnerungen zu löschen. Hierzu möchte sie also Win vergessen. Und da kommt die Grundthematik, die ich eingangs erwähnt habe, ins Spiel. Jeder Wunsch zieht Konsequenzen nach sich. Was ist es wert, schön zu sein, wenn man dennoch nicht gemocht wird? Was bringt es, wenn man seine Freunde an sich bindet, aber diese keine echten Gefühle für einen haben?
In „Das Spiel der Wünsche“ wird nicht nur Aris Situation geschildert, sondern mehrere verschiedene Problem-durch-Wünsche-Lösungsversuche von unterschiedlichen Teenagern. So gestaltet sich das Netz der Wünsche auf einem ziemlich breiten Spektrum und die tiefgehende Bedeutung der Konsequenzen erschließt sich dem Leser dadurch auch sehr gut, denn die Jugendlichen berühren sich in ihren Wünschen und deren Folgen untereinander durch aus.
Erzähltechnisch ist die Geschichte so gelöst, dass immer wieder verschiedene Situationen aus den Sichtweisen der unterschiedlichen Jugendlichen geschildert werden. Sie erzählen, wie sie ihre Probleme mit ihren Wünschen zu lösen versucht haben und was das für Auswirkungen für sie hatte. Zunächst war es für mich deswegen ein wenig schwer, in die Geschichte zu finden. Hat man sich aber erst einmal an diesen Erzählstil gewöhnt und ist in einen Flow gekommen, so nimmt einen das Netzwerk und das verzweigte Spiel der Wünsche komplett gefangen und regt zum Nachdenken an.
Fazit „Das Spiel der Wünsche“ ist ein Debütroman, der sich mit den Fragen des „Was wäre, wenn…“ beschäftigt. Was sind wir Menschen bereit für einen Preis zu zahlen, damit unsere Wünsche in Erfüllung gehen? Bedenken wir dabei auch die Auswirkungen, die ein Wunsch haben kann? Diese Thematik hat mich sehr fasziniert und sie ist im Buch super ausgearbeitet und dargestellt worden. Einzig an den Erzählstil musste ich mich zuerst etwas gewöhnen, aber dann konnte ich die Geschichte voll und ganz genießen! 4 von 5 Sternen!