Sie ist die Tochter des Gouverneurs und er der Sohn eines Rebellen. Sie kämpfen auf verschiedenen Seiten, doch ihre Liebe verbindet sie.
Nina lebt ein Leben im Geheimen. Seit dem Tod ihrer Schwester ist für sie nichts mehr, wie es früher einmal war. Aus Angst, die könnte auch das Opfer von Terroristen werden, geht sie unter falschem Namen in die neue Schule, an der sie Max kennenlernt. Zunächst können sie sich überhaupt nicht leiden, doch dann erwachen plötzlich Gefühle zwischen ihnen. Doch das darf gar nicht sein, denn Max ist kein harmloser Junge. Sein Bruder und auch sein Vater haben für die Gegner ihres Vaters gekämpft. Hat diese junge Liebe dennoch eine Chance?
„Zwischen uns die Flut“ ist der Debütroman von Eva Moraal, die es bereits nach wenigen Seiten schafft, den Leser vollkommen zu fesseln und an die Seiten zu bannen!
Im Fokus dieser Geschichte stehen Max und Nina, die abwechselnd ihre Sicht der Erlebnisse schildern und so den Leser hautnah am Geschehen teilhaben lassen. Beide Charaktere sind sehr bildlich, emotional und authentisch beschrieben, so dass es leicht fällt, sich beide Protagonisten vorzustellen und sich ganz auf ihre Erzählungen einzulassen.
Die Erzählung findet in einer fiktiven Zukunft statt. Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Es gibt eine Zweiklassengesellschaft, bestehend aus den `Trockenen´ und den ´Nassen´. Die Trockenen leben in Luxus und mit vielen Vergünstigungen, die Nassen hingegen haben so gut wie Nichts. Sie müssen um ihr Leben kämpfen. Dieser Klassenunterschied enthält genügend Konfliktpotenzial, dass sich daraus die verschiedenen Protestbewegungen bilden. Max Bruder Liam ist einer von den Gegnern, der mit den gefährlichen NATU-Anhängern versucht, den Gouverneur zu stürzen. Da passt es herrlich ins Bild, dass sich Nina, die Tochter des Gouverneurs, in Max verliebt.
Die Handlung baut sich langsam und nachvollziehbar auf. Wenn auch gerade zu Beginn noch viele Ungereimtheiten darauf warten, erklärt zu werden, schafft es die Schriftstellerin spielerisch, den Leser in die Welt um Max und Nina zu ziehen. Nach und nach wird deutlich, wie das Leben sich von unserem unterscheidet und sie macht deutlich, wie schwer es gerade die Nassen haben. Wenn auch zu Anfang noch nicht alles ganz plausibel erscheint, wird im Verlauf der Handlung vieles logischer.
Besonders gut hat es Eva Moraal geschafft, den Leser über die ganze Zeit hinweg perfekt zu unterhalten. Der Spannungsbogen liegt die ganze Zeit sehr hoch, zusätzlich hat sie eine sehr romantische Geschichte einfließen lassen, die für Gefühl und Dramatik sorgt. Dadurch wirkt alles passend und lässt den Leser regelrecht mitfiebern.
Fazit: Endlich ein Roman, der für Spannung, Aufregung und viele Emotionen steht. Nina und Max wickeln jeden um den kleinen Finger und lassen kein Herz kalt. Die Handlung ist wohl durchdacht und die Charaktere wirken stimmig und sympathisch. Hier ist das Gesamtkonzept aufgegangen, denn dieses Buch ist ein wahrer Page-Turner. Außerdem arbeitet Eva Moraal inzwischen an einer Fortsetzung, was bereits im Vorfeld die Neugierde weckt. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung.
Meine Meinung: Als ich das Cover gesehen habe, war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Glücklicherweise kam die Gelegenheit schneller als erwartet.
Wir befinden uns in einer nicht all zu fernen Zukunft, in der es die Länder und Städte, so wie wir sie kennen, nicht mehr gibt. Die Gesellschaft ist gespalten - in Nasse und Trockene, und die Orte, die nicht überflutet sind, wurden in verschiedene Zonen aufgeteilt. Die Schule, die Nina ursprünglich besucht hat, wurde durch eine erneute Umweltkatastrophe zerstört und ihre Schwester Isa verlor dort ihr Leben. Nach einer längeren Pause muss Nina jedoch in eine andere Schule gehen. Dort lernt sie Max kennen. Zwei unterschiedliche Welten prallen aufeinander, denn Nina ist eine Trockene und Max ist ein Nasser und die Schule ist eigentlich eine Schule der Nassen.
Ich muss zugeben, dass mich dieses ganze Nass/Trocken zu Anfang ein wenig verwirrt hat. Was hat das zu bedeuten? Warum Nasse und Trockene? Irgendwie hatte ich mir vorgestellt, dass die Nassen sich eventuell mit dem Wasser arrangiert hätten und irgendwo im oder unter dem Meer leben würden. Aber nein. Es handelt sich lediglich um eine etwas andere Bezeichnung von Arm und Reich - die Trockenen sind reich und haben das Sagen, die Nassen sind arm und dürfen, wenn es hoch kommt, für die Trockenen arbeiten. Da ist die Rebellion unweigerlich vorprogrammiert. Dass es hierzu, und auch zu den Katastrophen der Vergangenheit, keinerlei Informationen gab, fand ich ein bisschen schade. Da hätte ich mir mehr gewünscht.
Die kurzen Abschnitte, einmal aus der Sicht von Nina, einmal aus der Sicht von Max, haben mir sehr gut gefallen. Man fliegt nur so durch die Geschichte. Zumal das Ende des einen, meistens vom anderen aufgegriffen und fortgeführt wird. So hat man immer einen guten Überblick der Sachlage und einen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten.
Über die Story, die mir an sich sehr gut gefallen hat, möchte ich gar nicht viel mehr erzählen. Nina und Max verlieben sich „natürlich“ und die beiden haben es, wie man sich sicher denken kann, wirklich nicht leicht. Schön fand ich, dass sie nicht gleich nach dem ersten Treffen übereinander herfallen, sondern ihre Zuneigung erst langsam wächst. Teilweise geht es aber auch recht heftig zur Sache und an Brutalität wird nicht gerade gespart.
Eigentlich hätte die Geschichte gar nicht zwingend in der Zukunft spielen müssen, alle Bestandteile finden wir heute schon vor. Arm gegen Reich, Umweltkatastrophen, Menschen, die sich gegenseitig bekämpfen, Liebesbeziehungen, die eigentlich nicht sein sollen …
Auf der Verlagsseite findet man übrigens ein Interview mit der Autorin, dem unter anderem zu entnehmen ist, dass es eine Fortsetzung geben wird.
Fazit: Eine spannende, leicht zu lesende Geschichte um zwei Menschen, die eigentlich keine Zukunft haben. Eine Story, die zeigt, dass wenn überhaupt, Liebe und nicht Hass die Welt verändern kann.