Klappentext: Dreimal haben die neunzehnjährige Kelsey und ihre beiden Tigerprinzen Ren und Kishan sich bereits in lebensgefährliche Abenteuer gestürzt, um die Aufgaben zu lösen, die ihnen die Göttin Durga gestellt hat. Denn nur wenn Kelsey alle magischen Schätze Durgas zusammenträgt, kann die Göttin den Fluch, der auf Ren und Kishan liegt, aufheben. Ihre letzte Prüfung soll Kelsey in den Golf von Bengalen führen, um dort das letzte und wertvollste Kleinod zu bergen. Die Reise dorthin ist gefährlich, und noch bevor sie ihr Ziel erreicht, wird Kelsey von dem dunklen Magier Lokesh entführt. Gelingt es ihr nicht, Lokeshs Klauen zu entkommen, sind all ihre bisherigen Abenteuer vergebens und die Tigerprinzen für immer in ihrem grausamen Schicksal gefangen. Die größte Prüfung aber ist Kelseys eigenes Herz – noch immer weiß sie nicht, ob Ren oder Kishan für sie bestimmt ist. Nur eines ist klar: Wenn sie sich entscheidet, dann ist es eine Liebe für die Ewigkeit …
Meine Meinung: Zum letzten Mal ging ich mit Kelsey, Ren und Kishan auf die Jagd nach einem der Schätze der Göttin Durga. Und wieder wurde ich mit jeder Menge Abenteuer belohnt. Wer die vorherigen drei Bände gelesen hat, weiß was einen in diesem vierten erwartet. Ein wahnsinnig tolles und spektakuläres Abenteuer mit jeder Menge individueller Ideen, magischer Orte und Fabelwesen. Auf der anderen Seite muss man sich wieder mit dem Liebesdreieck herumschlagen. Und auch in diesem grandiosen Finale bekommen wir von der Autorin wieder einiges geboten: indische Legenden, menschliche Götter, eine Reise in die Vergangenheit, neue Fabelwesen, faszinierende Orte und natürlich jede Menge Herzschmerz. Der Ablauf aller Bände ist an sich relativ gleichbleibend, dennoch schafft es die Autorin mich jedes Mal mit ihren neu ausgedachten Welten zu begeistern. Schön fand ich, dass die erkämpften Waffen Durgas auch zu etwas nützlich sind und im Finale wirklich benötigt werden.
Zur Beruhigung aller Gegner der Liebesgeschichte kann ich sagen, dass sich diese im vierten Band zum Glück in Grenzen hält. Natürlich ist Kelsey wieder total überfordert mit dem Thema, aber sie ist nicht mehr so wankelmütig wie noch in Band 3. Gegen Ende des Buches nimmt die Liebesgeschichte erwartungsgemäß viel Platz ein, wird an manchen Stellen vielleicht ein wenig arg kitschig und bietet am Ende keine großen Überraschungen. Den meisten Lesern dürfte bereits seit langem klar sein, für wen Kelsey sich denn nun am Ende entscheiden wird.
*Spoiler* Eine große Überraschung gab es für mich dennoch. Ich hatte in anderen Rezensionen gelesen, dass beide Tiger ihr Happy End bekommen. Dies kann ich nicht so sehen. Ich war schockiert und entsetzt darüber was die Autorin Kishan angetan hat. Ihn einfach so in einer Welt zurückzulassen die er gar nicht kennt, bei einer Frau der er wenig mehr als Respekt gegenüber aufbringt und ohne seine große Liebe Kelsey und seinen über alles geliebten Bruder Ren, war für mich einfach nur grausam anzusehen. Heldenhaft wie Kishan nun einmal ist, opfert er sich für die große Liebe von Ren und Kelsey. Rotz und Wasser habe ich bei dieser Wendung geheult. Auch der Epilog konnte mich nur teilweise besänftigen. Denn wie lange musste Kishan einsam und zurückgelassen leben, ehe er seine Liebe zu Durga entdeckte?!? *Spoiler Ende*
Der finale Kampf gegen Lokesh war sehr gut inszeniert und spannend erzählt. Ein weiterer positiver Aspekt des Buches ist, dass man die Göttin Durga auf eine ganz andere Art kennenlernt. Auch wenn es mir zu Anfang ein wenig schwer fiel das Bild der Göttin über das der sterblichen Frau zu legen. Das Ende ließ mich, wie im Spoiler bereits erzählt, emotional durch einige Hochs und Tiefs gehen. Ich konnte nicht fassen was die Autorin einem der Tiger antat und musste Rotz und Wasser heulen. Und das will bei mir schon etwas heißen, da ich bis auf zwei Ausnahmen noch nie bei Büchern weinen musste.
Der Epilog dürfte die allermeisten zufrieden zurücklassen. Und auch ich konnte nach ein paar Tagen des Verdauens damit leben. Ich frage mich jetzt nur noch, was in einem fünften Band erzählt werden soll? Handelt es sich um die Fortsetzung der Geschichte des Tigers der Kelseys Herz nicht erobern konnte? Alles andere wäre für mich nur unnötige Geldmacherei!
Fazit: Das Buch ist eine deutliche Steigerung zu Band 3 und ein absolut würdiges Finale! Jede Menge Herzschmerz, indische Legenden und Abenteuer ließen mich ein letztes Mal in die Welt von Kelsey, Ren und Kishan eintauchen. Ich habe Rotz und Wasser geheult (warum erfahrt ihr im Spoiler-Part) und mit den Charakteren mitgefiebert. Auf der einen Seite bin ich froh, dass die Reise nun zu Ende ist, auf der anderen Seite trauere ich Indien und diesen beiden wundervollen Tigern hinterher. 4 von 5 Hörnchen.
„Schwur des Tigers“ von Colleen Houck wurde schon sehnsüchtig von mir erwartet und ich bin wirklich froh, dass der Verlag den Band doch noch veröffentlich hat. Denn die Reihe sieht einfach nur großartig im Regal aus. Und auch wenn es hier und da einige kleine Punkte gab, die für mich nicht so ganz optimal gelungen waren, so hatte ich dennoch erneut einige wundervolle und abenteuerliche Lesestunden mit Kelsey, Ren und Kishan.
Vielleicht lag es daran, dass ich den dritten Band schon vor geraumer Zeit gelesen haben. Die meisten Punkte waren mir zwar immer noch sehr gut im Gedächtnis geblieben, dennoch hatte ich leichte Startschwierigkeiten. Diese haben sich aber zum Glück nicht lange gehalten. Schnell hatte mich die Autorin wieder gepackt und ich konnte abtauchen in eine fantasievolle und lebhafte Geschichte, die für mich einen ganz besonderen Zauber und Charme hat.
Colleen Houck versteht es wahrlich meisterhaft und bildgewaltig eine Welt entstehen zu lassen, die mich als Leser vollkommen fasziniert hat. Die Hintergrundkulisse hat mich erneut so manches Mal staunen lassen. Die Autorin hat eine äußerst blühende Fantasie, die sie dem Leser schmackhaft präsentiert. Genau wie in den Vorgängern entsteht eine Sogkraft, die schnell auf den Leser übergeht. Man muss einfach weiter lesen und kann gar nicht aufhören.
Es gab nur eine Sache mit der ich bis gut 3/4 der Geschichte ein wenig zu kämpfen hatte - Kelsey. Ich bin ein Fan erster Stunde von ihr und sie ist eine unheimlich sympathische Figur, die sich im Verlauf der Reihe authentisch weiter entwickelt hat. Aber! Ich hätte sie bei ihrem Verhalten stellenweise einfach nur schütteln können. Auch wenn es zum Teil irgendwie doch nachvollziehbar war, warum sie Dinge tut, die sie eben tut, ging es mir doch ein wenig auf den Keks. Nicht so sehr, dass es der Geschichte ihren Reiz genommen hätte, aber doch schon so, dass es einen leicht faden Beigeschmack hatte.
Das Ende hat mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück gelassen. Bereits relativ zu Beginn von „Schwur des Tigers“ musste ich schon mit dem Tränen kämpfen, da die Geschichte anders verlief als ich gedacht und auch gehofft hatte. Doch auch zum Schluss sind bei mir einige Tränen geflossen. Es war ein bittersüßes Ende. Ein nachvollziehbares Ende. Und doch blutete dabei mein Leserherz.
Im Original wird es einen fünften Band geben. Ich bin jedoch der Meinung, dass der vierte Band vollkommen als endgültiges Ende ausreicht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Geschichte weiter gehen soll und ich bin mir ziemlich sicher, dass ein weiterer Teil mit dem weiteren Verlauf der Geschichte nicht mehr authentisch sein wird. Ein Spin-Off jedoch würde mich sehr freuen und diesen würde ich nur allzu gerne verschlingen.
Fazit „Schwur des Tigers“ von Colleen Houck ist zwar nicht der letzte Band der „Tiger Saga“ für mich jedoch ein gelungener Abschluss einer wundervollen und lebhaften Reihe, die mich von dem ersten Band verzaubert und fasziniert hat. Eine Reihe, die unbedingt gelesen werden sollte. Ein wahrer und ganz besonderer Lesegenuss!