Inhalt: Elin wurde gut behütet groß. Ihre Eltern haben ihr viele glückliche Jahre beschert, die jäh enden als sie einen Brief bekommt in dem steht das ihre Eltern gar nicht ihre leiblichen Eltern sind. Elins Welt steht nun Kopf und sie fährt dahin wo sie immer glücklich war. Nach Dänemark ins Marienkäferhaus. Hier möchte sie ihre Gedanken sortieren....
Meine Meinung: Marienkäfertage ist ein Buch über das Glück und wie nah Glück und Pech beieinander liegen können. Eine Geschichte von Elin und Rasmus mit dem Duft von Ferien und Sommer.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer. Es war etwas durcheinander, so durcheinander wie auch Elin war. Das merkt man am Schreibstil und natürlich auch an Elinb selbst. Im ersten Drittel werden viele Fragen aufgeworfen und man liest in Rätseln. Das ändert sich erst ab dem zweiten Drittel. Hier wird alles klarer. Solange hat es aber nicht gedauert in die Geschichte rein zu kommen. Das war etwa nach 25 Seiten der Fall. Ab dem Moment konnte ich ohne Probleme flüssig lesen ohne zu holpern. Nur bei den Gedanken einer zunächst unbekannten Person und auch bei dem ein oder anderen Rückblick kam ich hier und da nochmal ins Stocken.
Elin hatte eine glückliche Kindheit bis zu diesem Brief. Sie ist mittlerweile 16 Jahre alt und natürlich sauer darüber nicht von ihren Eltern erfahren zu haben das sie adoptiert wurde. Nun ist sie sauer. Sie wirkt lange Zeit zickig und unkontrolliert. Sie ist sprunghaft in dem was sie tut. Manchmal wird sie ungerecht und so hat man es als Leser nicht immer leicht Verständnis aufzubringen. Vor allem da sie auch Personen vor den Kopf stößt die überhaupt nichts für ihre Situation können und es eigentlich schwerer haben. So wie Rasmus, Er ist ein Junge der im Ferienort auftaucht und sie zu beobachten scheint. Ein fremder Junge, der von ihr nicht immer fair behandelt wird. Er ist sehr geheimnisvoll und es dauert eine Weile bis man als Leser raus bekommt was seine Rolle ist. Knut ist der Onkel im übertragenen Sinn. Er war schon immer Teil von ihren Sommerferien, verständnisvoll und immer mit einem offenen Ohr für ihre Sorgen und Ängste, aber auch für positive Erlebnisse. Er hat gerade am Anfang eine wichtige Rolle kommt aber zum Schluss wenig zu Wort. Elins Eltern lernt man eigentlich so gut wie gar nicht kennen. Ihre Verhaltensweisen hört man aus Erzählungen von ihr selber, aber nicht das man sie erlebt.
Am Ende macht mich diese Geschichte traurig. Traurig weil sie viele traurige Passagen hat, weil nicht immer alles so positiv läuft wie ich mir das als Leser gewünscht hätte und es mich auch nachdenklich zurück gelassen hat. Das Ende passt, hätte ich mir aber ein wenig ausführlicher gewünscht. Die Geschichte ist abgeschlossen und doch fehlt mir etwas.
Wie immer wenn es eine Altersangabe gibt möchte ich dazu etwas schreiben. in diesem Fall finde ich die Geschichte zu aufwühlend für das Alter ab 13 Jahren. Ich denke dass das zu früh ist um hier das doch recht komplexe Thema immer zu verstehen und würde Eltern raten es erst einmal selber zu lesen und es dann die Kinder lesen zu lassen, wenn sie weit genug dafür sind. Denn dieses Buch ist für mich keine reine Unterhaltung.
Titel: Wenn du nicht mehr du selbst bist, was dann?
Wer ein ganz besonderes Jugendbuch sucht, der sollte genau zu diesem hier greifen, denn hier darf der Leser noch richtig Rätsel lösen, verrät der Klappentext doch rein gar nichts vom Inhalt des Buches.
In der Geschichte selbst geht es um Elin, die allein in die Ferien aufgebrochen ist, um ihren Kopf frei zu bekommen. Durch einen Zufall hat sie ein Familiengeheimnis aufgedeckt, das sie einfach nicht mehr los lässt und ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Wird sie das Rätsel hinter dem Geheimnis lüften können?
Ein außenstehender Erzähler leitet uns durch die Ereignisse, so dass wir von allen handelnden Charakteren ein Bild bekommen. Das Augenmerk liegt jedoch ganz klar auf Elin.
Elin ist keine leichte Figur, sie polarisiert und reißt einen förmlich mit hinein in ihre Gefühlswelt. Trotz ihrer leicht zickigen Art mochte ich sie sehr gern und ihr Schicksal hat mich berührt.
Am besten an dem Buch ist die gefühlvolle Erzählweise und das einfach eine unglaublich tolle Sprache verwendet wird. Am liebsten hätte ich mir beim Lesen jeden dritten Satz notiert und in einer Zitatensammlung verewigt, weil diese so schöne sprachliche Bilder im Kopf hervorrufen.
Mich hat die Geschichte bereits von der ersten Seite an gepackt. Die Aufklärung des Geheimnisses war spannend und am Ende blieben für mich keine Fragen offen.
Fazit: Ein bewegendes Jugendbuch, das ich sehr gerne weiterempfehle. Lesenswert und nicht nur etwas für Jugendliche!
Meine Meinung: Vorausschicken muss ich, dass ich den Klappentext vor Lesebeginn nicht kannte und vollkommen Ahnungslos an dieses Buch herangegangen bin. Eine reine Coverentscheidung also. Aber im Nachhinein habe ich festgestellt, dass der Klappentext endlich mal einer ist, der nicht spoilert und den man sich gefahrlos vor Lesebeginn anschauen kann. Eine echte Seltenheit.
Den Schreibstil von Uticha Marmon fand ich zu Beginn recht speziell und nicht ganz so einfach zu lesen (jedenfalls brauchte ich dafür Ruhe und möglichst keine Ablenkung). Ab dem Zeitpunk jedoch (so um Seite 45) an dem ich begriffen hatte, was Elin so bewegte und angetrieben hat, war der anfänglich verwirrenden Schreibstil plötzlich total passend und plausibel. Gedankenfetzen, Erinnerungen, Gefühle und inneres Chaos nehmen nun mal keine Rücksicht auf den Leser, sondern müssen raus - egal wann, wie und in welcher Reihenfolge. Das hat mir sehr imponiert. Auch im weiteren Verlauf gibt es immer wieder Stellen, an denen Elin unverhofft aus der Gegenwart in die Vergangenheit abdriftet.
Marienkäfertage ist ein Buch, dem man wirklich seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen sollte, damit sich die vielen Dinge zwischen den Zeilen entfalten können und man nichts überliest.
Uticha Marmon beschreibt mit vielen leisen und einfühlsamen Tönen was in diesem jungen Menschen vorgeht, aber sie schreckt auch nicht davor zurück Elin teilweise laut und egoistisch wirken zu lassen, was sie kurzzeitig einige Sympathiepunkte kosten kann. Aber das Leben ist halt nicht immer nur Marienkäferrot - die schwarzen Punkte gehören unvermeidlich dazu.
Ich konnte Elin sehr gut verstehen, ihre wirre, karussellfahrende Gefühlswelt nachvollziehen. Wie fühlt man sich, wenn von jetzt auf gleich alles anders ist? Wenn man derartig mit Leere und Enttäuschung gefüllt ist, sodass für positive Gedanken kaum mehr Platz ist?
Fazit: Eine unglaublich berührende Geschichte über einen jungen Menschen, der schmerzhaft feststellen muss, dass Glück oft mehrere Gesichter hat. Empfehlenswert nicht nur für jugendliche Leser.