Inhalt: Liv ist erschüttert: Secrecy kennt ihre intimsten Geheimnisse. Woher nur? Und was verbirgt Henry vor ihr? Welche düstere Gestalt treibt nachts in den endlosen Korridoren der Traumwelt ihr Unwesen? Und warum fängt ihre Schwester Mia plötzlich mit dem Schlafwandeln an? Albträume, mysteriöse Begegnungen und wilde Verfolgungsjagden tragen nicht gerade zu einem erholsamen Schlaf bei, dabei muss Liv sich doch auch schon tagsüber mit der geballten Problematik einer frischgebackenen Patchwork-Familie samt intriganter Großmutter herumschlagen. Und der Tatsache, dass es einige Menschen gibt, die noch eine Rechnung mit ihr offen haben – sowohl tagsüber als auch nachts …
Rezension: Tagsüber setzt sich Liv Silber mit ihrer anstrengenden Patchwork Familie auseinander und auch in der Nacht findet sie keine Ruhe. Dafür gibt es in den Korridoren der Traumwelt zu viel zu entdecken und Liv übt fleißig die Träume zu kontrollieren. Eine nützliche Fähigkeit, denn es schleichen auch Menschen durch die Traumkorridore, die noch eine Rechnung mit Liv offen haben..
"Silber - Das zweite Buch der Träume" war genauso unterhaltsam wie der erste Band. Auch hier wird die Geschichte aus der Sicht von Liv Silber erzählt und Kerstin Gier lässt wie gewohnt viel Humor miteinfließen, sodass es eine Freude war das Buch zu lesen!
Dieser Humor hat auch darüber hinweg geholfen, dass in dem zweiten Band der Silber Trilogie nicht viel passiert ist. Erst auf den letzten einhundert Seiten wurde es so richtig spannend. Davor gab es eine unterhaltsame Mischung aus Gossip Girl, denn Liv und ihre Freunde wollen immer noch herausfinden wer Secrecy ist und woher sie so viele pikante Details aus dem Leben der Schüler der Frognal High School kennt und einem Liebesdrama, weil es in der Beziehung von Liv und Henry alles andere als rund läuft.
Liv und Henry sind sehr süß zusammen, aber die beiden begegnen sich immer nur im Traum und selten im realen Leben. Außerdem hält Henry Liv sehr auf Abstand. Er erzählt ihr kaum etwas über seine Familie und hat sie noch nie mit zu sich nach Hause genommen, obwohl die beiden schon seit Monaten zusammen sind. Die Entwicklung der Liebesgeschichte fand ich völlig in Ordnung, aber die beiden stehen am Ende des Buches an einem Scheideweg und ich bin gespannt wie es mit den beiden weitergeht.
Nicht nur der Humor von Kerstin Gier war eine wahre Freude, sondern auch die Mitglieder der Patchwork Familie Silber/Spencer und deren Beziehungen untereinander, denn nicht jeder kommt ausgezeichnet mit jedem klar. In diesem Band lernen wir die Großmutter von Grayson und Florence kennen - Mrs. Spencer, besser bekannt als das Biest in Ocker oder kurz Bocker. Nicht nur mit Mia und Liv steht sie auf Kriegsfuß, auch deren Mutter Ann und ihr Kindermädchen Lottie stehen nicht besonders hoch oben auf ihrer Sympathie-Liste, womit sie auch nicht hinterm Berg hält. Es war einfach super lustig wie Mia und Liv auf das Bocker reagieren und ich hoffe, dass es im nächsten Band auch noch einen Auftritt bekommt!
Der größte Teil der Handlung spielt sich in den Träumen der Charaktere ab. Liv ist genau wie Henry, Grayson und Arthur in der Lage ihre Tür in ihren Träumen zu finden und sie zu durchqueren um so auf den Korridor der Traumwelt zu gelangen. Ich habe mich wieder gefragt aus welchem Grund die Protagonisten in der Lage sind ihre Träume zu steuern und leider habe ich auf diese Frage keine Antwort bekommen. Ich finde sogar, dass noch mehr Fragen aufgeworfen wurden, die dann hoffentlich im nächsten Band beantwortet werden.
Fazit: In "Silber - Das zweite Buch der Träume" passiert nicht viel spannendes, aber darüber hilft Kerstin Gier mit ihren unschlagbaren Humor hinweg! Das Buch trieft nur so von unterhaltsamen Stellen und obwohl nicht viel passiert, war ich nie gelangweilt und wollte immer weiterlesen. Auf den dritten Band freue ich mich schon sehr, weil ich unbedingt wissen möchte wie die Liebesgeschichte weiter geht und natürlich auch um herauszufinden wer sich hinter Secrecy verbirgt und was es mit dem Träumen der Charaktere auf sich hat. Vier Kleeblätter für einen doch tollen zweiten Band! 4/5
Meinung: Leider fällt dieser Teil in seiner Umsetzung schlechter aus, als der erste. Er verliert durch Routine seinen Zauber und Charme.
Das Cover/Die Gestaltung: Das Cover, welches sich in der Gestaltung am ersten orientiert, ist durch seine Prägung und Objekte ein wahrer Eyecatcher. Man merkt sofort, dass es sich um die gleiche Reihe handelt und die Illustratorin sich mit viel Liebe zum Detail beschäftigt. Neben Schlüsseln, Libellen, kleinen Feen und weiteren auch phantastischen Wesen, wird dieses Cover ebenso wie sein Vorgänger zu einer Entdeckungsreise, in welcher man sich Stunden verschauen kann. Auch die kleinen Begebenheiten im Buch, welche die Kapitel oder Blogeinträge trennen, sind so schön gestaltet, dass man sich gerne auf die Innenillustrationen einlässt. 2,0/2,0 Punkten
Die Sprache/Der Satzbau: Wieder einmal schafft es Kerstin Gier sich mit ihrer witzigen und leichten Sprache in die Herzen der Leser zu schreiben. So schafft sie es Dinge zu beschreiben, welche neben den witzigen Dialogen ebenso Bilder im Kopf entstehen lässt, welche vor allem in den Träumen und deren Deutungsebenen zur Geltung kommt und mit dieser vornehmlich spielt, sich neu erfindet und auch falsche Fährten legt. 2,0/2,0 Punkten
Die Figurentiefe/Die Figurenentwicklung: Waren die Figuren im ersten Teil noch relativ neuartig, so werden sie in diesem zweiten Band der Trilogie eher zu einem Muster, der sich an den vorgebenden Regeln des Jugendbuchgenres beschreibt. So gelingt es den Figuren nur sehr selten aus diesen Schemata zu befreien und sich wirklich aus der Masse hervorzuheben. Mit den Anlagen, welche im ersten Teil gemacht wurden, wird zwar gespielt, aber so fallen sie ebenso in das Muster, welches nun mit der Weile etwas nichtssagend wird. 1,0/2,0 Punkten
Der Plot/Der Geschichtsverlauf: Auch hier fehlt mittlerweile die Würze der Story. Das was im ersten Teil noch wie ein Abenteuer klang, wird nun zu einer Begebenheit, welche wie auf Knopfdruck abgerufen und abgespielt wirkt. So wirken zum Beispiel die Träume nicht mehr so märchenhaft und anders wie im ersten Band. Die Spannung, welche langsam aufgebaut wird, gewinnt somit zwar an der Dramatik, welche sich schon andeutet, bleibt aber dennoch vor allem durch das Liebeschaos im Hintergrund und nimmt eher eine eher untergestellte Rolle ein. 1,0/2,0 Punkten
Der Aufbau/Die Nachvollziehbarkeit: Mit den guten Anlagen, welche die Figuren aus dem ersten Teil mitgenommen haben, werden diese jedoch zu einem mittlerweile bekannten Schema, welches man aus so vielen Jugendbüchern kennt. Auch die Handlung wird eher mit den typischen Themen einer Highschool-Serie ausgeschmückt, als sie mit ihren Fantasien zu bereichern. So wird zwar das Zielpublikum auf die Mädchen weiter ausgebaut, verliert aber seinen Charme, der auch etwas Einzigartiges an sich hatte. 1,0/2,0 Punkten
Fazit: Mit 7,0 von 10,0 Punkten vergebe ich all denjenigen die Leseempfehlung, die sich nach dem ersten Teil auch dem zweiten anvertrauen wollen. Zwar wird hier vor allem Wert darauf gelegt es auf die Mädchenhafte Zielgruppe auszulegen, aber dennoch ist es vor allem durch die Sprache von Kerstin Gier ein leicht, lockeres Jugendbuch, was sich zu lesen lohnt.
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