Lexi ist ein 15jähriges Mädchen mit dem ich während meiner Schulzeit wahrscheinlich nicht befreundet gewesen wäre. Sie ist hübsch, sie ist sportlich, sie ist mit dem heißesten Typen ihrer Schule zusammen und sie ist beliebt. Das Leben könnte also perfekt sein. Bis zu einem Abend, an dem sich alles ändert. Auf einer Party kommt es zu einem Zwischenfall, der Lexis Welt ins Wanken bringt. Danach will sie nur noch weg und lässt sich nach Hause fahren, dabei kommt es zu einem Unfall, den sie überlebt, aber der sie für immer entstellt.
Ihr Gesicht wurde stark verletzt und sie wird immer Narben davon tragen. Und das ausgerechnet Lexi, für die Schönheit immer so wichtig war, die sich darüber auch definiert hat. Für Lexi scheint nach dem Unfall ihr Leben zerstört, sie versinkt völlig im Selbstmitleid. Was besonders kurz nach dem Unfall verständlich ist. Ihre Freunde wissen nicht mit der „neuen“ Lexi umzugehen.
Lexis Wahrnehmung verändert sich, sie scheint durch die schöne Fassade ihres bisherigen Lebens zu blicken und stellt sich jetzt der Frage was ist wirklich wichtig im Leben?
Es ist spannend Lexis Entwicklung mitzuverfolgen. Aber sie ist nicht die Einzige, die sich durch den Unfall verändert. Ihre Beziehungen und ihr nahestehenden Personen wie Familie und Freunde müssen die Veränderungen mittragen. Sind sie dazu bereit, oder halten sie an der alten Lexi fest?
„Sieh mich an“ ist ein wirklich spannender Jugendroman, der wichtige Fragen aufwirft und den ich mir auch gut als Schullektüre mit anschließender Diskussion vorstellen kann. Das heißt nicht, dass mit der Moralkeule geworfen wird, sondern das berührend aufgezeigt wird, dass nicht die Oberfläche zählt. Der Roman regt zum Nachdenken an.
Am Ende ging mir alles zu harmonisch, da wären vielleicht ein paar Ecken und Kanten ganz schön gewesen. Aber insgesamt ein empfehlenswertes Buch.
Nachdem Lexi auf einer Party mitansehen musste, wie ihr Freund Ryan sie mit ihrer besten Freundin Taylor betrügt, will sie nur noch weg! Taylors Bruder will sie nach Hause fahren, doch unterwegs haben die beiden einen schweren Unfall. Als Lexi im Krankenhaus aufwacht, erfährt sie, dass ihr Gesicht bei dem Unfall verletzt wurde. Für Lexi, die ihr bisheriges Leben lang immer als eins der hübschesten und schönsten Mädchen gegolten hat, ein großer Schock, für sie bricht regelrecht eine Welt zusammen.
Dazu kommt noch die Wut und Enttäuschung über Ryan und Taylor, die sie natürlich beide nicht mehr sehen will. Dementsprechend allein ist sie in dieser schwierigen Situation und verkriecht sich erst einmal einige Zeit zuhause. Irgendwann muss sie aber auch wieder zur Schule gehen und sich dem Rest der Welt stellen.
Ehrlich gesagt, hatte ich beim Lesen der Buchbeschreibung und der ersten Seiten erwartet, dass Lexi viel schlimmer entstellt sein würde. So empfand ich ihr Verhalten zwar anfangs als nachvollziehbar, dann aber zunehmend als kindisch und überzogen. Wobei das ja teilweise auch die Botschaft der Geschichte ist, Lexi muss lernen, nicht so viel auf Äußerlichkeiten zu geben, sich über andere Dinge als ihr Aussehen zu definieren und vor allem, dass es viel schlimmere Schicksale gibt als ein nicht mehr perfektes Gesicht. Hierbei helfen ihr ihre Schwester Ruth, mit der sie bisher nicht viel gemeinsam hatte und ihr Mitschüler Theo, den sie bisher gar nie wahrgenommen hatte.
Wie bereits geschrieben, fand ich Lexis Reaktion teilweise übertrieben. Ich denke aber auch, hier merkt man, dass die Geschichte in den USA spielt, wo Aussehen und Schönheit, inbesondere unter Jugendlichen, eine noch größere Rolle spiele als hierzulande – zumindest wenn man den diversen Highschool-Büchern und Filmen glauben darf. Dementsprechend froh bin ich als erwachsene Leserin, diesem schwierigen Lebensabschnitt schon seit ein paar Jahren entronnen zu sein.
Lexis Entwicklung gefiel mir gut und das Ende der Geschichte stimmte mich mit dem Buch auch sehr versöhnlich, denn am Ende siegen Freundschaft und innere Werte!