Seitdem Ethan Chase als Kind von den Feen entführt worden ist, wird er sie einfach nicht mehr los. Überallhin folgen sie ihm und versuchen, ihm das Leben schwer zu machen. Auch an seiner neuen Highschool scheint es nicht anders zu sein. Hier trifft er auf Todd, ein Halbblut, dem er in einer brenzligen Situation seine Hilfe nicht versagen kann.
Gleichzeitig hat Ethan die Aufmerksamkeit von Kenzie geweckt. Diese möchte unbedingt über ihn einen Artikel in der Schülerzeitung schreiben und heftet sich gnadenlos an seine Fersen. Als Todd plötzlich verschwindet und Ethan von nie zuvor gesehenen Feen angegriffen wird, flüchtet er sich gemeinsam mit Kenzie ins Nimmernie, den Ort, der er sich geschworen hatte, nie wieder zu betreten.
Meine Meinung:
Als Fan der "Plötzlich Fee"-Reihe war der Auftakt zu Julie Kagawas neuer, magischen Feensaga natürlich ein Muss. Wer denkt, er würde hier nur einen Abklatsch der Reihe bekommen, täuscht sich jedoch, denn die neue Reihe um Ethan Chase steht der um Meghan in keinster Weise nach.
Man muss die andere Reihe nicht unbedingt kennen, um "Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen" zu verstehen und zu genießen, doch sicherlich ist es an manchen Stellen nicht nur hilfreich, sondern teilweise wie ein Gefühl, als käme man nach Hause, wenn die vorherigen Geschehnisse bekannt sind.
Ethan hat mir als Charakter wirklich gut gefallen. Er ist ein sympathischer, junger Mann, der seinen Mitmenschen nicht schaden will und deshalb auf Abstand geht. Denn die Feen sind für ihn rund um die Uhr präsent. Nie kann er sich ausruhen, denn ständig wollen sie ihm Schaden zufügen. Das Nimmernie ist für ihn das Böse schlechthin, zu sehr hat er unter den Erlebnissen seiner Kindheit gelitten. Da hilft es auch nicht, dass seine Schwester Meghan den Kontakt zur Familie gänzlich abgebrochen hat. Erst Kenzie scheint seine harte Schale, die er sich zugelegt hat, langsam zu knacken.
Es war sehr schön, die liebgewonnen Charaktere aus der "Plötzlich Fee"-Reihe wiederzutreffen, auch, wenn sie in diesem ersten Teil nicht allzu lange Auftritte hatten. Doch auch neue Charaktere kommen zum Zuge, allen voran Keirran, der mir sehr gefallen hat und, der neben Ethan und Kenzie mit zu den Protagonisten zählte.
Fazit:
"Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen" ist der Auftakt einer neuen Jugendfantasy-Reihe von Julie Kagawa aus dem Reich der Feen. Flüssig und spannend hat sie hier das Nimmernie und seine Bewohner mit unserer realen Welt versponnen und dabei so eindrucksvoll beschrieben, dass die Handlung für mich fast Realität angenommen hat. Ich freue mich schon darauf zu erfahren, wie das Abenteuer von Ethan Chase weitergeht.
Klappentext: Wenn du der Bruder der mächtigsten Herrscherin des Feenreichs bist, entkommst du deinem Schicksal nicht Der achtzehnjährige Ethan Chase wäre gern so wie alle anderen an seiner Highschool. Doch seit er denken kann, ist sein Leben alles andere als normal. Denn als Kind wurde er von den Feen nach Nimmernie verschleppt. Und wen die Feen einmal in ihrer Gewalt hatten, den lassen sie nicht mehr los. Ihre Macht reicht bis in den hintersten Winkel der Menschenwelt hinein. Ethan muss erkennen, dass es sinnlos ist, sich vor ihnen zu verstecken. Und so nimmt er sein Schicksal an und kehrt nach Nimmernie zurück.
Meine Meinung: Die neue Geschichte rund ums Nimmernie mit Meghans Bruder Ethan konnte mich wieder begeistern. Als ich hörte, dass die Geschichte aus der Sicht von Ethan geschrieben wurde, war ich gleich Feuer und Flamme. Endlich erfahren wir was nach der Plötzlich-Fee-Reihe sowohl im Nimmernie als auch in der realen Welt passiert ist. Ethan hat mir unglaublich gut als männlicher Erzähler gefallen. Ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen und war tief berührt über das was er alles seit seiner Kindheit und dem Erlebnis mit den Feen durchgemacht hat. Man merkt deutlich, dass die Grundstimmung des Buches viel trauriger ist als noch in Plötzlich Fee. Es war für mich manchmal schwer mitzulesen wie sehr die Familie Chase unter dem Verlust von Meghan leiden musste. Ethan versucht daher auch mit allen Mitteln seine Familie vor den Feen zu beschützen. Da wären wir auch gleich bei meinem großen Minuspunkt was Ethan angeht. Leider entwickelt er einen übertriebenen Beschützerinstinkt vor allen im Bezug auf Kenzie. Sobald ein Kampf bevorstand war immer wieder der erste Satz „ich stellte mich vor Kenzie“. Das ging mir nach einiger Zeit gehörig auf den Geist. Ja, wir wissen, dass Kenzie keine Kampfsporterfahrung hat, aber deswegen muss sie doch nicht wie ein rohes Ei behandelt werden.
Kenzie mochte ich als Persönlichkeit sehr gerne. Sie steht mit beiden Beinen im Leben und weiß genau was sie will. Sie ist ehrgeizig und beißt sich gerne mal an einer Sache fest. Ein wenig schade fand ich, dass Ethan und Kenzie sich bis zum Beginn des Buches gar nicht kannten, dann aber innerhalb von wenigen Tagen in heftiger Liebe zueinander entflammten. Interessant fand ich den Charakter Kierran, der eindeutig mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Während des Buches findet bei ihm eine Entwicklung statt, die ich so nicht erwartet habe, die mir aber ausgesprochen gut gefallen hat.
Neben neuen Charakteren gibt es allerdings auch ein Wiedersehen mit altbekannten Personen. Ich freute mich riesig wieder auf Eisbubi Ash, Puck, Grimalkin und Meghan zu treffen. Ein wenig komisch fand ich die Begegnung mit Meghan, da wir diese nun nicht aus ihrer eigenen Sicht (wie noch in Plötzlich Fee) sondern aus der Sicht ihres Bruders erleben durften. In dem Zusammenhang fand ich es toll, dass Meghan nur im Hintergrund blieb und nicht in den Vordergrund gedrängt wurde.
Man trifft nicht nur alte Bekannte wieder, sondern taucht auch in die Welt des Nimmernie ein. Für mich fühlte es sich an, als wäre ich wieder nach Hause gekommen. Stellenweise hätte ich mir allerdings gewünscht, dass die Geschichte etwas öfter bzw. länger im Nimmernie stattgefunden hätte. Ich bin mir aber sicher, dass sich dies in den Folgebänden noch ändern wird. Die Geschichte entwickelt sich zudem in eine ganz andere Richtung weiter als wie ich es erwartet habe. Daher gab es für mich doch die ein oder andere überraschende Wendung.
Am Ende bleibt festzuhalten, dass es nicht zwingend notwendig ist die Vorgängerreihe der Autorin gelesen zu haben. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass es an manchen Stellen sehr hilfreich sein könnte um die Situationen noch besser verstehen zu können.
Fazit: Leser der Plötzlich-Fee-Reihe werden auch von der Plötzlich-Prinz-Reihe begeistert sein! Ins Nimmernie zurückzukehren fühlt sich mittlerweile an, wie nach Hause zu kommen und ich freute mich auf das Wiedersehen mit altbekannten Charakteren. Ethan als Hauptperson der Geschichte hat mir sehr gut gefallen! Einzig sein etwas übertriebener Beschützerinstinkt nervte mich dann doch an einigen Stellen. Daher gibt es von mir 4 von 5 Hörnchen.