Erster! ;) ... Okay, habs auch schon längst fertig gelesen ...
Ich fand den Einstieg sehr atmosphärisch und gelungen, gerade weil man wenig über die Welt erfährt, sondern sie einfach nur erlebt. Viele Autoren streuen mir zu viele Infos ein, so als würde der Protagonist wirklich umfassende Geschichtskenntnisse besitzen?! Was bei Joy irgendwie total unglaubwürdig wäre - insofern passt es super, dass man lange Zeit nicht wirklich weiß, warum die Welt so ist, wie sie ist, dass man die Percents erst einmal nur als Bedrohung erlebt, belastet vom Hass der Rebellen.
Jennifer ist es gut gelungen, sich stark an ihre Protagonistin zu halten und dem Leser nur das zu vermitteln, was Joy eben selbst weiß und erfährt. Das macht die Story auch sehr spannend, weil man natürlich mehr über diese düstere Zukunft erfahren will :) ...
Gut gefallen hat mir auch die unmittelbare Schonungslosigkeit. Der Lebensstil der Rebellen ist erzwungenermaßen hart, die emotionale Abgestumpftheit wird glaubhaft vermittelt und schafft sofort ein mulmiges Lesegefühl. Es gab in den ersten Kapiteln einige Szenen, die mir übel aufgestoßen sind und so sollte das bei einer Dystopie auch sein - da braucht man keine Gutmenschen, die die schlechte Zukunft verbessern wollen. Joy als abgebrühte Überlebenskämpferin, die sich trotzdem vor Angst in die Hosen macht, fand ich einfach sympathisch und authentisch :) ...
“Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.” (Paul Cézanne)
Bin zwar noch nicht fertig, konnte mich aber im ersten Abschnitt heute auch nicht bremsen ...
Nach einem amüsanten Ztat von Einstein, gewinnen wir im Intro 3,5 Jahre vor der eigentlichen Handlung des Romans einen Einblick wie sich die Welt nach der feindlichen Übernahme überhaupt gestaltet. Zusammen mit der Hauptfigur Joy stehen wir dem Feind Auge in Auge gegenüber. Zählt man 1 und 1 zusammen ist natürlich schon abzusehen, dass es nicht bei diesem einzigen Treffen bleiben wird. Perfekt in Stimmung versetzt und mit großen Erwartungen kann die Geschichte also beginnen ... Der Titel des Buches erklärt sich direkt im Folgenden. Dark Canopy sperrt sozusagen als dunkler, künstlich geschaffener Himmel die Sonne aus. 2 Stunden Tageslicht sei Menschen und Pflanzen vergönnt, ansonsten zählen die Bedürfnisse der Percents, die sich aufgrund der Empfindlichkeit ihrer Haut unter der Gaswolke verstecken. Auch die Percents erlangen durch allerlei Details ein Gesicht. Trainiert, schnell, furchtlos und mehr oder weniger identisch in Aussehen und Überlegenheit. Einzig die Länge der Haare gibt Auskunft über Alter und Stand. Ihr Hauptquartier ist ein Hotel in der Stadt. Triade / Percents bestimmen die Regeln. Ausserhalb der Stadt lebt Joy, die Hauptfigur des Romans, in einem Rebellenclan, versteckt in einer alten Fabrik mit großer Coca-Cola-Werbung. Nahrungsmittel und dergleichen werden über Tauschgeschäfte mit den Menschen in der Stadt gehandelt. Diese Streifzüge bedeuten Nervenkitzel pur. Einen solchen erlebt Joy mit ihrer besten Freundin Amber. Sie geraten in einen Hinterhalt, Gefahr ist im Verzug. Leider gelingt es nur Joy, mühsam den Rückzug ins Camp zu meistern. Sie ist nicht gewillt, Amber den Percents zu überlassen, also mobilisiert sie Matthial und weitere Mutige der Truppe, ihre Freundin zu befreien. Auch diese Mission geht schief und dieses Mal gerät auch Joy in die Fänge der Feinde. Cloud, ein Percent mit Sonderstatus, übermittelt sie als Soldat an den jüngeren Neél, der als Varlet in Kürze über das Chivvy, ein Ritual zum Eintritt in die Welt der Krieger, eine Hetzjagd auf Menschen vor sich hat. Wie wir es schon in Jennys vorherigen Romanen erleben durften, schreibt sie auch diese Geschichte voller Lebendigkeit und Authentizität. Über das Sprachtempo, das den jeweiligen Situationen angepasst ist, wird man förmlich mitgerissen. Die Handlungsspitzen sind aufregend und abenteuerlich. Es fällt sehr leicht, sich auch im Sinne des Kopfkinos auf die Charaktere und die Umstände einzulassen. Joy wirkt trotz ihres offen zur Schau getragenen Selbstbewusstseins sehr sympathisch und selbst die Percents finde ich momentan eher interessant als abschreckend. Alles in allem ein toller Einstieg und ich erliege nun auch direkt dem Sog und will schnell weiterlesen … ;o)
Also durch Ostern und all das bin ich jetzt erst dazu gekommen mal was zu lesen und hier zu schreiben. Alsoooo, Joy finde ich super. Sie gefällt mir total gut und ist wie das Mädchen von nebenan, die man zu Freundin haben möchte. Die Percents sind interessant und ich frage mich, warum der eine joy verschont hat! Ob die auch ein Ehrgefühl haben!??
Interessant finde ich auch, wie beschrieben wird, wie die Menschen und Rebellen leben und wie die Percents.
Der Schreibstil gefällt mir unheimlich gut!! Er ist so lebendig und mit so schönen Sätzen, die nicht konstruiert wirken und immer gut passen. Ich freu mich schon aufs weiter lesen heute Abend. Bin ich froh wenn ostern rum ist und mehr zeit zum lesen da ist. ;-)
So, ich bin auch spät dran, aber besser spät, als gar nicht :)
Habe den ersten Abschnitt jetzt gelesen und da ich schon einige Leseproben und Lesungen kannte, war vieles aus diesem Abschnitt schon bekannt. Allerdings hat sich natürlich jetzt erst alles auch zusammen gefügt und Sinn ergeben mit dem Rest der Geschichte ringsrum. Was mich erstaunt hat, war, dass man irgendwie fast zu Beginn gleich in der Ausnahmesituation angekommen ist und sich gar nicht langsam an die "Welt" rantasten konnte. Man lernt ein paar Leute der Gruppe kennen und dann geht es gleich Schlag auf Schlag. Joy ist ein sehr dominater und raumergreifender Charakter und fordert mir ihren Gedanken und Handlungen fast die gesamte Aufmerksamkeit. Ich habe fast das Gefühl, dass sie hier in dem Abschnitt alles überstrahlt und die anderen ein bißchen in den Schatten stellt. Die Percents sind ziemlich gut und detailiert beschrieben, das gefiel mir gut. Toll fand ich die Stelle an der man erfährt WO genau das Buch spielt. Früher nannten sie es Großbritannien. Aber wann sind wir denn??? Die Info fehlt mir noch. Die Liebesbeziehung zwischen Matthial und Joy kann ich noch nicht recht einschätzen, aber es scheint irgendwie auch eine Abhängigkeit zu sein beiderseits. Mars ist mir als Charakter noch unsympathisch und ich warte mal ab wie ich mit ihm warm werde. Furchtbar finde ich die Beschreibung von der Verdunklung durch die Maschine! Ich könnte unter diesen Umständen niemals exsitieren. Ich hab immer schon Probleme im Winter, wenn es so grau ist und nicht viel Tageslicht gibt. Man hat ja schon ein bisschen was über die Vergangenheit erfahren, allerdings hoffe ich jetzt im weiteren Verlauf noch mehr Rückblenden zu finden. Woher z.B. kamen die Percents vor 40 Jahren? Für mich wirken sie wie Außerirdische.
Wir verlassen diesen Abschnitt mit der Feststellung, dass Joy jetzt Soldat ist... aber was ist das für eine Sonderstellung, die sogar unter den Percents akzeptiert wird? Lebt Amber noch? Was passiert mit Liza jetzt bei den Percents? Wer ist diese Frau die einen Percent sogar Vorschriften machen kann?
.... Wie wir es schon in Jennys vorherigen Romanen erleben durften, schreibt sie auch diese Geschichte voller Lebendigkeit und Authentizität. Über das Sprachtempo, das den jeweiligen Situationen angepasst ist, wird man förmlich mitgerissen. Die Handlungsspitzen sind aufregend und abenteuerlich. Es fällt sehr leicht, sich auch im Sinne des Kopfkinos auf die Charaktere und die Umstände einzulassen.
Alles in allem ein toller Einstieg und ich erliege nun auch direkt dem Sog und will schnell weiterlesen … ;o)
Das finde ich auch, dass die Sprache sehr lebendig und mitreißend ist. Ich hatte oft das Gefühl sie ist im Raum und ich kann Joy "fühlen, wahrnehmen". Es macht Spass weiter zu lesen, auch wenn die Situation etwas trostlos ist jetzt am Ende des Kapitels. Aber ich bin guter Hoffnung... sonst wären nicht noch 500 Seiten anhängig.