Melanies Geschichte durfte ich ja schon vor Veröffentlichung lesen, denn ich hatte die große Ehre, den ersten Blick darauf zu werfen. Den Hintergrund - die Ange de la mort - kenne ich durch unsere Freundschaft ja schon länger und finde die Mytholgie, die Melanie da erschafft, sehr beeindruckend. Nicht minder beeindruckt mich die Geschichte ihres Protagonisten, der in die Hölle hinabstürzt, obwohl seinesgleichen dort eigentlich gar nicht hingehört. Oder doch? Schließlich ist auch der Höllenfürst selbst ein Engel - der gefallene Engel. Luzifers Darstellung ist plastisch, man spürt die schwarzen Augen regelrecht auf sich und das liegt nicht nur an der voranstehenden Grafik, die das Gesicht eins zu eins eingefangen hat. Jedenfalls, wenn er es aus meinen Vorstellungen entnommen hat. *hehe* In dem unerwarteten Vorstellungsgespräch sieht Esmael schnell eine Chance. Es entspricht ohnehin seinem Naturell, aus jeder Situation das beste zu machen und sich nach seinen eigene Vorteilen umzuschauen. Das tut er auch hier. Kann er den Höllenfürsten überzeugen? Ihn blenden mit seinen Worten? Das ist die Herausforderung und Esmael ist - trotz der Furcht, die Luzifer in ihm auslöst - sehr geschickt und wortgewandt. Er setzt sich gleichzeitig in die Opfer- und Täterrolle. Das ist für mich das Besondere an dieser Story. Dass man ihn einerseits verachten will, aber gleichzeitig auch bewundert und genauso mit ihm leidet, weil ihm Unrecht getan wurde. Ja, man ertappt sich dabei, dass man ihm wünscht, Erfolg zu haben mit dem Plan, den er während dem Gespräch schmiedet und hat am Ende der Geschichte doch tatsächlich das verschlagene Lächeln auf den Lippen, mit dem Esmael seinem neuen Schicksal entgegensieht.