ich bin schon SEHR gespannt, was ihr zu dieser Novelle, und somit ja dem längsten Text der Antho sagt – auch zu dem besonderen Stil des Autors. Ich gebe zu, es ist mein favorisierter Text.
Der hat auch wieder wunderbar in die Zeit der Geschichte gepasst. Ein Mix aus Historie und Fiktion. Zum Schluss folgt dann ein hervorragender Überraschungsmoment!
Muss ich bei aller Begeisterung noch erwähnen, dass auch diese Novelle zum Reigen meiner Lieblingsgeschichten der Antho gehört? [engel]
hehe, nein musst Du nicht. Wenn Du den Text mit fünf Sätzen einem potentiellen Leser ans Herz legen würdest, wie sähen die aus? Das dürfte für die Leserunde ja auch von Interesse sein. Wenn man ein wenig auf den Inhalt eingeht, über den Teaser auf meiner Website hinaus.
Nun bin ich auch mit der Geschichte fertig. Meine Lesezeit ist derzeit arg begrenzt und die Geschichte deutlich länger als die Vorgänger. ;-) Ich mag die altertümliche Sprache sehr und sie paßt perfekt zur Story und dem Handlungszeitraum. Die historisch reale Fürstin von Schwarzenberg wird hier in eine Vampirgeschichte eingewoben, wobei sehr viel klassischer von Strigoi gesprochen wird. Am Anfang brauchte ich etwas, um zu wissen, wer wer ist und wer gerade was sagt. Das kann aber auch an meiner derzeitigen Verfassung liegen. Obwohl...das Ende der Geschichte läßt ja fast vermuten, dass ein bißchen Absicht dahinter steckte - ein kleines Verwirrspiel sozusagen. Die völlig untypische Darstellung Luzifers hat mir sehr gut gefallen. Ja, ja, der Gute kocht zuweilen gern sein eigenes Süppchen würd ich sagen. Die Drei-Deutigkeit in diesem Fall wird wohl vor allem Alisha verstehen. ;-) Die Handlung spiegelt eine augenscheinlich weltliche Gerichtsszene wider, erzählt von Morden, von regelrechten Experimenten an Toten, die auf ganz bestimmte Weise obduziert und für die Beerdigung hergerichtet werden. Von Hexerei, Ehebruch, Leidenschaft und Gier. Aber Gier wonach? Nach Reichtum? Macht? Dem Besitz eines anderen? Oder schlicht nach Blut? Die eigentliche Person der Story, die dem Teufel hier eine Geschichte - ihre Geschichte - erzählt, rückt stark in den Hintergrund. Räumt das Feld für Doktor von Wimmer, ein wenig für die Fürstin und vor allem für den "Seidenreiher", der sich zuweilen in einen eitlen Gockel verwandelt. Ja, ich habe den "Staatsanwalt", wenn man ihn denn so nennen mag, als wahre Hauptperson empfunden und hatte ihn bildlich vor mir. Die kurze Exkursion zu seinen eigenen Niedertrachten, die in der Vermarktung einer nicht ganz so appetitlichen, wenn auch dennoch sehr schmackhaften Wurst gipfelten, war sehr gut eingefügt. Alles in Allem hebt sich die Story deutlich von den anderen ab. Sie ist in gänzlich eigenem Stil verfasst und geht völlig anders an die Thematik heran als die vorangegangenen. Der letzte Abschnitt wartet mit einer kleinen Überraschung - auf für den Teufel selbst - auf. Fast ein kleines Augenzwinkern würde ich sagen.